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Kraftwerk Augand

Die BKW und die Energie Thun AG haben im Frühjahr 2020 zusammen die Kraftwerk Augand AG gegründet, mit dem Ziel gemeinsam das neue Wasserkraftwerk Augand auf der rechten Kanderseite zu bauen und zu betreiben. Seit Juni 2020 sind auf dem Gebiet der Gemeinden Aeschi b. Spiez, Wimmis und Spiez zwischen Rossweid / Emdthal und der bestehenden Wasserfassung des Kraftwerks Spiez die Bauarbeiten im Gang.

Visualisierung Wehr und Fassungsbauwerk WKW Augand

Das Projekt

Vorgeschichte

 

Dem Baustart ging eine über 10-jährige Projektierungsphase voraus, während derer verschiedene Varianten geprüft wurden und für den gleichen Gewässerabschnitt zu Beginn noch zwei konkurrierende Konzessionsgesuche beim Kanton Bern eingereicht waren. Nachdem der Kanton Bern im März 2019 die Wassernutzungskonzession erteilt hatte, wurde im Dezember 2019 auch das Baugesuch genehmigt. Den Bewilligungen ist ein zweistufiges Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung vorausgegangen. In diesem Verfahren wurde ein bewilligungsfähiges Projekt ausgearbeitet, das alle umweltrechtlichen Gesetze berücksichtigt. Zentrale umweltrechtliche Bestandteile des Projektes bildeten dabei das Restwasserregime, die Ersatzmassnahmen und die Massnahmen für die freie Fischwanderung. Zusammen mit den kantonalen Umweltfachstellen wurden Massnahmen festgelegt, die den betroffenen Gewässerabschnitt der Kander insgesamt ökologisch aufwerten.

Webcam
Das Projekt
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Installierte Leistung: 7.4 MW

Erwartete Jahresproduktion: 35.1 GWh

Baukosten: ca. CHF 60 Mio.

Baustart: Juni 2020

geplante Inbetriebnahme: Juli 2023

Beton Übertag: ca. 7'400 Kubikmeter

Bewehrung Übertag: ca. 725 Tonnen

Beton Untertag: ca. 14'000 Kubikmeter

Bewehrung Untertag: 1'060 Tonnen

Beschreibung

Mit dem Projekt kann das Wasserkraftpotential der Kander zwischen Rossweid / Emdthal und der bestehenden Wasserfassung des Kraftwerks Spiez genutzt werden. Das Kraftwerk wird eine installierte Leistung von 7.4 Megawatt haben. Es verfügt über zwei Kaplanturbinen und hat eine Ausbauwassermenge von 30 Kubikmeter pro Sekunde. Die erwartete jährliche Energieproduktion von 35.1 Gigawattstunden reicht für ca. 7’700 4-Personen-Haushalte und leistet einen Beitrag zur Erreichung des Wasserkraftausbauziels des Kantons Bern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Projekt umfasst den Bau einer Wasserfassung mit zwei Wehrklappen im Bereich Rossweid, einen rund 1'500 m Langen Freispiegelstollen mit Wasserschloss sowie zwei rund 100 m lange Druckleitungen, welche das Wasser zu den über die beiden Kaplanturbinen vom Typ Rohr-S zurück in die Kander leiten. Dabei wird die BLS Bahnlinie Spiez-Frutigen durch die Oberwasserleitung einmal mittels Düker unterquert und die beiden Hondrichtunnel durch den Freispiegelstollen untertags überquert.

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Saisonales Restwasserregime

Das bewilligte Restwasserregime legt fest, welche Abflussmengen auf der Restwasserstrecke zwischen Wasserentnahme und Wasserrückgabe einzuhalten sind. Es wurde ein saisonal abgestuftes Restwasserregime festgelegt, das die Wanderzeiten und Reproduktionszeiten der auf- und absteigenden Seeforellen berücksichtigt. Die minimal einzuhaltenden Fliesstiefen für einen barrierefreien Auf- und Abstieg der Seeforellen wurden dabei anhand der Körpergrösse der in der Kander vorkommenden Seeforellen festgelegt. Mit Einhaltung der Anforderungen für die Seeforellen sind auch die Bedingungen für die Bachforellen und Barben in der Kander erfüllt.

 

Ersatzmassnahmen gemäss Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG)

Mit dem Bau des Kraftwerks wird gleichzeitig die im Gewässerrichtplan Kander 2050 geplante Flussaufweitung im Bereich Sack ausgeführt. Auf einer Gewässerstrecke von rund 450 Metern wird die maximal zur Verfügung stehende Breite bis zur BLS-Bahnstrecke dem Gewässer zurückgegeben. Dabei wird auf diesem Abschnitt die Ufermauer zurückgebaut und mit Initialanrissen angestrebt, dass die Kander sich den Raum eigendynamisch zurückerobert. Um auch bei maximaler Aufweitung die Sicherheit der BLS-Bahnstrecke gewährleisten zu können, sind Uferschutzmassnahmen zu erstellen, die auch einem 300-jährlich wiederkehrenden Hochwasser standhalten. Diese setzen sich in diesem Fall aus einer Kombination von Buhnen und einem Blocksatz zusammen. Sowohl die Buhnen als auch der Blocksatz werden so ausgestaltet, dass sich neue Lebensräume für die Wasserlebewesen entwickeln können, die heute im betroffenen Gewässerabschnitt nur spärlich vorkommen. Dazu gehören ebenso Strukturen aus Wurzelstöcken wie auch Blöcke im Gerinne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Ausserdem werden für die Übergangsphase terrestrische Massnahmen umgesetzt, welche das heutige Gelände insgesamt ökologisch aufwerten. Als weitere Massnahmen werden einerseits der stark verlandete Hondrichweiher aufgewertet, um den Lebensraum der dort vorkommenden Edelkrebse zu fördern. Andererseits werden die bestehende 3er-Sperre für alle wandernden Fischarten durch den Einstau und eine groppengängige Blockrampe passierbar gemacht. Zusammen mit dem technischen Fischpass und den diversen Abstiegsmöglichkeiten beim Wehr werden damit die beiden aufeinander folgenden Sperren durch den Bau des Kraftwerks fischgängig.

Impressionen

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