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Kraftwerk Augand

An der Kander in Wimmis, Aeschi b. Spiez und Spiez entstand zwischen 2020 und Sommer 2023 das Wasserkraftwerk Augand. Das Kraftwerk, das der BKW und der Energie Thun AG gehört, produziert jährlich rund 35 Gigawattstunden erneuerbaren Strom für die Region. Das entspricht dem Strombedarf von rund 7'700 Vier-Personenhaushalten.

Vorgeschichte

 

Dem Baustart ging eine über 10-jährige Projektierungsphase voraus, während derer verschiedene Varianten geprüft wurden und für den gleichen Gewässerabschnitt zu Beginn noch zwei konkurrierende Konzessionsgesuche beim Kanton Bern eingereicht waren. Nachdem der Kanton Bern im März 2019 die Wassernutzungskonzession erteilt hatte, wurde im Dezember 2019 auch das Baugesuch genehmigt. Den Bewilligungen ist ein zweistufiges Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung vorausgegangen. In diesem Verfahren wurde ein bewilligungsfähiges Projekt ausgearbeitet, das alle umweltrechtlichen Gesetze berücksichtigt. Zentrale umweltrechtliche Bestandteile des Projektes bildeten dabei das Restwasserregime, die Ersatzmassnahmen und die Massnahmen für die freie Fischwanderung. Zusammen mit den kantonalen Umweltfachstellen wurden Massnahmen festgelegt, die den betroffenen Gewässerabschnitt der Kander insgesamt ökologisch aufwerten.

Dem Baustart ging eine über 10-jährige Projektierungsphase voraus, während derer verschiedene Varianten geprüft wurden und für den gleichen Gewässerabschnitt zu Beginn noch zwei konkurrierende Konzessionsgesuche beim Kanton Bern eingereicht waren. Nachdem der Kanton Bern im März 2019 die Wassernutzungskonzession erteilt hatte, wurde im Dezember 2019 auch das Baugesuch genehmigt. Den Bewilligungen ist ein zweistufiges Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung vorausgegangen. In diesem Verfahren wurde ein bewilligungsfähiges Projekt ausgearbeitet, das alle umweltrechtlichen Gesetze berücksichtigt. Zentrale umweltrechtliche Bestandteile des Projektes bildeten dabei das Restwasserregime, die Ersatzmassnahmen und die Massnahmen für die freie Fischwanderung. Zusammen mit den kantonalen Umweltfachstellen wurden Massnahmen festgelegt, die den betroffenen Gewässerabschnitt der Kander insgesamt ökologisch aufwerten.

Installierte Leistung: 7.4 MW

Erwartete Jahresproduktion: 35.1 GWh

Baukosten: ca. CHF 60 Mio.

Baustart: Juni 2020

Inbetriebnahme: Juli 2023

Beton Übertag: ca. 7'400 Kubikmeter

Bewehrung Übertag: ca. 725 Tonnen

Beton Untertag: ca. 14'000 Kubikmeter

Bewehrung Untertag: 1'060 Tonnen

Strom für 7'700 Haushalte

Mit dem Kraftwerk kann das Wasserkraftpotenzial der Kander zwischen Rossweid / Emdthal und der bestehenden Wasserfassung des Kraftwerks Spiez genutzt werden. Das Kraftwerk hat eine installierte Leistung von 7.4 Megawatt. Es verfügt über zwei Kaplanturbinen und hat eine Ausbauwassermenge von 30 Kubikmeter pro Sekunde. Die jährliche Energieproduktion von 35.1 Gigawattstunden reicht für ca. 7’700 4-Personen-Haushalte und leistet einen Beitrag zur Erreichung des Wasserkraftausbauziels des Kantons Bern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Kraftwerk umfasst eine Wasserfassung mit zwei Wehrklappen im Bereich Rossweid, einen rund 1'500 m langen Freispiegelstollen mit Wasserschloss sowie zwei rund 100 m lange Druckleitungen, die das Wasser zu den über die beiden Kaplanturbinen zurück in die Kander leiten. Dabei wird die BLS Bahnlinie Spiez-Frutigen durch die Oberwasserleitung einmal mittels Düker unterquert und die beiden Hondrichtunnel durch den Freispiegelstollen untertags überquert.

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Saisonales Restwasserregime

Das bewilligte Restwasserregime legt fest, welche Abflussmengen auf der Restwasserstrecke zwischen Wasserentnahme und Wasserrückgabe einzuhalten sind. Es wurde ein saisonal abgestuftes Restwasserregime festgelegt, das die Wanderzeiten und Reproduktionszeiten der auf- und absteigenden Seeforellen berücksichtigt. Die minimal einzuhaltenden Fliesstiefen für einen barrierefreien Auf- und Abstieg der Seeforellen wurden dabei anhand der Körpergrösse der in der Kander vorkommenden Seeforellen festgelegt. Mit Einhaltung der Anforderungen für die Seeforellen sind auch die Bedingungen für die Bachforellen und Barben in der Kander erfüllt.

 

Ersatzmassnahmen gemäss Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG)

Mit dem Bau des Kraftwerks wurde gleichzeitig die im Gewässerrichtplan Kander 2050 geplante Flussaufweitung im Bereich Sack ausgeführt. Auf einer Gewässerstrecke von rund 450 Metern wurde die maximal zur Verfügung stehende Breite bis zur BLS-Bahnstrecke dem Gewässer zurückgegeben. Dabei wurde auf diesem Abschnitt die Ufermauer zurückgebaut und mit Initialanrissen angestrebt, dass die Kander sich den Raum eigendynamisch zurückerobert. Um auch bei maximaler Aufweitung die Sicherheit der BLS-Bahnstrecke gewährleisten zu können, sind Uferschutzmassnahmen erstellt worden, die auch einem 300-jährlich wiederkehrenden Hochwasser standhalten. Diese setzen sich in diesem Fall aus einer Kombination von Buhnen und einem Blocksatz zusammen. Sowohl die Buhnen als auch der Blocksatz wurden so ausgestaltet, dass sich neue Lebensräume für die Wasserlebewesen entwickeln können, die davor im betroffenen Gewässerabschnitt nur spärlich vorgekommen sind. Dazu gehören ebenso Strukturen aus Wurzelstöcken wie auch Blöcke im Gerinne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Ausserdem wurden für die Übergangsphase terrestrische Massnahmen umgesetzt, die das heutige Gelände insgesamt ökologisch aufwerten. Als weitere Massnahmen wurden einerseits der stark verlandete Hondrichweiher aufgewertet, um den Lebensraum der dort vorkommenden Edelkrebse zu fördern. Andererseits wurde die bestehende 3er-Sperre für alle wandernden Fischarten durch den Einstau und eine groppengängige Blockrampe passierbar gemacht. Zusammen mit dem technischen Fischpass und den diversen Abstiegsmöglichkeiten beim Wehr wurden damit die beiden aufeinander folgenden Sperren durch den Bau des Kraftwerks fischgängig.

Impressionen

Impressionen vom Bau

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